Über uns
Nach den ersten Gründungen 1914 und 1984 befindet sich das Leipziger Schulmuseum nach einer inhaltlichen Neuausrichtung seit 2000 am heutigen Standort. Arbeitsgrundlage sind die laufend fortzuschreibenden drei Säulen Leitbild, Museumskonzept und Sammlungskonzept. An dieser Stelle können Sie mehr zur Geschichte des Hauses erfahren.
Geschichte des Leipziger Schulmuseums
Ein erster Verein zur Gründung eines Schulmuseums in Leipzig gab bereits 1909 den Anstoß, über die Geschichte und Zukunft der Schule nachzudenken. Laut Gründungssatzung wurde "kein totes Museum" angestrebt. Der Vereinsvorsitzende, Dr. Max Brahn, ein Schüler Wilhelm Wundts, hatte bereits 1906 mit Unterstützung des Leipziger Lehrervereins das Institut für experimentelle Pädagogik und Psychologie gegründet. Die Anfänge des Schulmuseums in einem Klassenraum einer Leipziger Volksschule wurden durch den Ersten Weltkrieg schnell wieder beendet.
Die eingeleitete Entwicklung des Leipziger Schulmuseums konnte nach 1918 nicht wieder aufgegriffen werden. Das 1916 von Brahn gegründete Archiv für Pädagogik hatte in Leipzig ebenfalls keine Zukunft, weil Brahn nach 1920 zunehmenden antisemitischen Anfeindungen ausgesetzt war. Er ging als Streitschlichter nach Berlin, wurde Regierungsrat, verlor allerdings 1933 alle Ämter, emigrierte in die Niederlande und wurde schließlich 1944 in Auschwitz ermordet.
Eine Neugründung des Leipziger Schulmuseums erfolgte, wie gleichzeitig in vielen anderen Städten der DDR, im Jahr 1984. Der Beginn in einem Klassenraum der Georg-Schwarz-Schule in Lindenau bot nur sehr beschränkte Möglichkeiten für eine solide Museumsarbeit. Der Umzug in die Schule am Floßplatz in der Hohen Straße verbesserte zumindest seit 1994 die räumlichen Bedingungen. Der damalige Museumsleiter fühlte sich als ehemaliger Staatsbürgerkunde-Fachberater seinem Auftrag verpflichtet, den Besuchern zu zeigen, wie schlecht und schädlich die Schule früher war und wie vorbildlich dagegen die Schule im Sozialismus sei.
Die Neuorientierung der Sammlungskonzeption und der Vermittlungsformen, sowie eine grundlegende personale Erneuerung wurde erst nach 1998 von der Stadt Leipzig eingeleitet. Seit dem Jahr 2000 befindet sich das Schulmuseum in einem Gebäude des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit der DDR am Goerdelerring 20. Dieser 1957 errichtete "Saalanbau" war der erste Stasibau in Leipzig und steht unter Denkmalschutz.